Donnerstag, 8. November 2007

Erste Lebenszeichen aus Ostasien

いらっしゃいませ! (Willkommen!)
Nach einer Woche Intensiv-Japan kommt nun ein erster Bericht, wie es hier so ist. Der Flug verlief soweit ganz reibunglos, außer dass gerade an dem Tag in Frankfurt Nebel war und wir deswegen 1,5 Starten losflogen. Gereicht hat es in London trotzdem zum Umsteigen... zum Glück.
Ich wohne hier in einem Ort Namens Shinden, welcher nördlich ausserhalb von Tokyo liegt, und das Ganze ist per U-/S-Bahn in ca. einer Stunde von meinem Arbeitsplatz aus erreichbar. Die Züge auf meiner alltäglichen Tour sind ok, die berühmten Männer mit den weißen Handschuhen, die die Leute in die Züge drücken müssen habe ich noch nicht gesehen und wären auch nicht nötig. Ich hatte jetzt erst einmal abends einen Zug nach Hause erwischt, in dem man mehrere Stationen lang echt eingepfercht war auf nichts mehr ging.
Der Jetlag hatte mir am Wochenende echt zugesetzt; ich habe nie den Wecker gehört und bis 14 Uhr geschlafen; mittlerweile hat es sich aber eingependelt. Nur abends werde ich nicht vor halb 2 müde. Das Essen ist superlecker, ich habe schon querbeet alles mögliche probiert. Am Sonntag abend habe ich mit 40 japanischen Studenten von der Tokyo University (den Kontakt hatte ich über Urs, der ja vor mir schon hier war) eine kulinarische Bootstour gemacht und dabei so gut wie jede japanische Spezialität kosten können. Sushi habe ich mittlerweile auch schon probiert; echt köstlich, kann ich nur empfehlen. Aber Vorsicht: Einen Fehler habe ich gemacht. Man sollte nicht den Sushiteller mit den vergorenen Bohnen vom Fließband holen. Soll angeblich genial gesund sein, aber es schmeckt einfach nur als hätte mein den Mund voller kaltem geschmacklosem Schleim. Nie wieder!
Ich bin auch schon in einigen Bezirken von Tokyo rumgekommen. Manchmal sind die Straßen brechend voll, ein paar hundert Meter weiter ist fast keiner mehr, obwohl es eine Riesenstraße ist. Habe schon einige Highlights erlebt: So wurde ich in Shinjuku zweimal angelabert, ob ich nicht in ein, naja, sagen wir mal Puff einkehren möchte für nur 4000 bzw. 6000 Yen. Und Elektrogeschäfte sind auch der Hammer (musste dort rein, um mir einen Steckdosenadapter zu kaufen). Bis zu 6 Stockwerke groß und innen drin ein riesen Lärm, weil Verkäufer irgendwelche Produkte anpreisen, meist mit einem Trichter, habe aber auch schon ein Megaphon erlebt. Und gestern wurde ich auf der Straße von einem Japaner angesprochen, ob ich nicht sein Freund sein will, weil er unbedingt Englisch reden möchte, um es nicht zu verlernen... Sachen gibts.
Heute ist auch so der erste Tag, wo Routine einkehrt und ich mich so langsam eingelebt habe. Es fängt an Spaß zu machen! ;)
Tokyo 1

Keine Kommentare: