Dienstag, 19. Februar 2008

Neulich im Pachinko-Laden...

Was ein Wochenende! Am Mittwoch kam Martin von Snowboarden zurück und ab da war zusammen mit den anderen Praktkanten jeden Tag volles Programm. Unter anderem ging es in das sehr angehme Laqua Onsen, dass sich Luftlinie 100m von unserem Büro befindet. Es gab das komplette Wellnessprogramm mit heißen Bädern und Saunen; eine echte Wohltat! Am Freitag stand Akihabara auf dem Programm, wo wir ein sogenanntes Maid Café besuchten. Das Besondere daran ist, dass die Bedienungen (ausnahmlos weiblich) in Kostüme gekleidet sind und die Gäste äußerst zuvorkommend bedienen. Leider war es nicht ganz so toll, wie erwartet; ich denke man muss dazu mehr Japaner sein und eine Neigung für so etwas haben. Da wir nicht wussten, was wir mit dem angebrochenen Abend anfangen sollen, entschlossen wir uns spontan einmal eine andere japanische Spezialität auszuprobieren: Pachinko. Bei diesem flipperähnlichen Spiel geht es darum aus wenig Kugeln soviele wie möglich zu machen ohne dabei einen Hörsturz oder Tinnitus zu bekommen, denn die Hallen sind unfassbar laut! Martin (der andere) probierte sein Glück, die Anderen kuckten zu. Zuerst wurde der einzige Hebel, den es gibt, mehr oder weniger zufällig bedient. Nachdem ein freundlicher Passant kurz die Vorgehensweise erklärt hatte, ging es auf einmal besser. Viel besser! Mehrere Male knackte Martin wohl den Jackpot, denn es kamen unglaublich viele Kugeln aus dem Automaten. So viele, dass sie gar nicht mehr in die dafür vorgesehene Box passten. Letztendlich wurden es dann 4 Boxen. Die Überaschung kam beim Gewinneintauschen: Da Geldgewinne in Japan nicht erlaubt sind, gab es... GOLD! Und zwar knapp 5 Gramm. Auf der Strasse wurden wir dann wie in einem Krimi von einem Herren im Trenchcoat angesprochen, der an dem Gold interessiert war. Letztendlich bekamen wir einen Gegenwert, der eine ver-15-fachung des Einsatzes bedeutete. Nicht schlecht fürs erste Mal spielen.
So langsam nähert sich das Ende meines Aufenthaltes mit Siebenmeilenstiefeln! Nicht mal mehr 10 Tage bis es los geht. Grund genug zum letzten Mal aus dem Nähkästchen zu plaudern:
Dieses Mal zum Thema Einkaufen. Generell finde ich, dass es hier wesentlich mehr Spaß macht einzukaufen als in Deutschland. Bei Betreten wird man erstmal mit いらっしゃいませ! (Herzlich Willkommen) begrüßt. Auch wenn es teilweise aufgesetzt oder automatisiert erscheint, bekommt man doch bessere (Einkaufs-)Laune und tausendmal besser als das miesgelaunte deutsche Äquivalent. Lange Schlangen wie in Deutschland sind hier Fehlanzeige. Meistens kommt man direkt dran; die längste Schlange, in der ich hier warten musste waren zwei Leute. Mitarbeiter (oft mehrere gleichzeitig) bieten von sich aus ihre Hilfe an, wenn man im Laden etwas Hochpreisigeres kaufen möchte und Beratung braucht. In good ol' Germany muss man sich ja die Leute, die gerade dann "zufällig" Mittagspause oder eine sonstige Ausrede haben, um Kundenkontakt zu vermeiden, erst selbst suchen, wenn man die Herrschaften überhaupt findet. Und dann erdreistet man sich ja auch noch, etwas von ihnen zu wollen. Schrecklich!
Langsam muss ich mich aber wieder auf Deutschland einstellen, sonst bekomme ich womöglich noch einen Kulturschock nach der Rückkehr... :)
Hier noch ein paar Bilder von vergangener Woche:
Shinjuku-Odaiba-Roppongi

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